Verfasst von: mvidmayer | 1. Mai 2013

Umzugsinformation

Seit heute haben wir eine neue Internetpräsenz:

http://www.akgsz.de/

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Verfasst von: mvidmayer | 12. Juli 2012

Pfalzdekon 2012

Neun Monate Planung gingen am 05.Mai 2012 mit der Großübung im Bereich Dekontamination zu Ende. Rund 400 Übungsteilnehmer und 170 Gäste haben zu einem Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen.

Wie fing alles an? Ende Juni gab es  einen Bericht über eine Dekontaminationsübung größeren Umfangs in Hamburg. Da wir hier in der Region durch den Arbeitskreis Gefahrstoffzüge der Pfalz (AK GSZ Pfalz) eine hervorragende Grundlage personeller als auch materieller Ressourcen haben, kam die Idee auf, so etwas Ähnliches wie in Hamburg auch in Speyer aufzuziehen.

Es folgten erste Gespräche mit der Führung der Feuerwehr Speyer, mit der Bundeswehr als Geländebesitzer und natürlich mit den Mitgliedern des AK GSZ Pfalz. Im Laufe der Monate konnten wir weitere Organisationen und Institutionen als Beteiligte der Übung gewinnen. So wurden auch weitere Personen in die Organisation eingebunden. Der SEG-Leiter der SEG Speyer übernahm den Gesundheitsbereich, der Fernmeldedienst der Feuerwehr Speyer kümmerte sich um die Organisation der Kommunikation, das THW sorgte für Darsteller und die Bereitstellungsraumlogistik, Einheiten der Feuerwehr Speyer (Wasserschutzzug, Zug 4) wurden in die Übung als Helfer und Teilnehmer eingebaut und ganz wichtig: Die SEG-Vepflegung übernahm gemeinsam mit einem Verpflegungstrupp der 3. Kompanie des Spezialpionierbatallions 464 der Bundeswehr die wie gewohnt hervorragende Verpflegung. Der Gefahrstoffzug und die Dekontaminationskomponente der FW Speyer sollten natürlich eine tragende Rolle spielen.

Bei mehreren Besprechungen in der Kurpfalzkaserne mit den beteiligten Einheiten und den Vertretern des Landeskommandos RLP der Bundeswehr ging es dann in die Detailplanung.

Die angenommene Übungslage, Austritt von Ammoniak auf einem Schiff, war natürlich nur fiktiv und wäre auch beliebig durch andere Stoffe austauschbar gewesen. Hier war die Priorität darauf gelegt, dass eine große Menge Menschen, sowohl mit schweren Verletzungen liegend, als auch „nur“ kontaminiert gehend zu reinigen und zu versorgen sind.

Pfaldekon: Rettung der VerletztenEindrucksvoll kam dann am Übungstag zu Beginn der Übung die Feuerlöschfähre aus Germersheim, die das Personenbeförderungsschiff simulierte, durch den Altrhein in Richtung Anlandeplatz gefahren. Kaum war die Bordwand geöffnet, rannten die ca. 80 Darsteller Richtung Land…nur weg vom Schiff! Die Ordnungskräfte, hier waren Feuerwehr- und Bundespolizeikräfte eingesetzt, hatten alle Hände voll zu tun, die Kontaminierten in die richtige Richtung zu den Dekonstraßen zu lenken.

Schwer Verletzte, gut geschminkte Darsteller wurden vom Personal der Gefahrstoffzüge Speyer und Rhein-Pfalz-Kreis  mit gemischten Trupps unter Schutzkleidung zu den beiden Dekon-V Strecken gebracht. Hier wurden die Mimen zum Einen durch Kräfte der SEG Mainz-Bingen und zum Anderen durch die Dekoneinheit der FW Speyer und der SEG Speyer versorgt. Die Einsatzkräfte der beiden Gefahrstoffzüge wurden von der Bundespolizeieinheit aus Hünfeld fachgerecht dekontaminiert.

Die gehend Verletzten, darunter auch ein Hund, hatten die Möglichkeit, sich in einer der aufgebauten fünf Dekonstrecken zu reinigen. Diese Dekonstrecken betreuten die Gefahrstoffzüge des Landkreises Kaiserslautern, des Landkreises Kusel, des Landkreises Südwestpfalz, des Landkreises Germersheim und der US Army Feuerwehr Germersheim. Um eine Verifizierung des Dekontaminationserfolges vornehmen zu können, setzte man am Ende der Dekonstrecke Messtrupps ein, die aus folgenden Städten und Landkreisen mitgewirkt haben: Zweibrücken, Landau, Bad Dürkheim, Kaiserslautern Stadt, Kaiserslautern Land und Donnersbergkreis.

Nach der Dekontamination wurden die betroffenen Personen dem Sanitätsdienst zur Behandlung und Betreuung zugeführt. Hier war auch die Möglichkeit der PSNV gegeben.

Zum Abschluß gab es ein gemeinsames Mittagessen mit Gulasch und Nudeln für alle Beteiligten und Gäste.

Im Einsatz waren bei dieser Übung rund 400 Personen. Dazu kamen nochmal rund 170 Gäste aus Politik, dem Innenministerium, zahlreiche KFIs und SFIs, Beobachter aus Feuerwehren von Magdeburg über Bielefeld, Delbrück, Herzogenrath, Bonn, dem Landkreis Karlsruhe, dem Rhein-Neckar-Kreis, der Stadt Karlsruhe bis nach Freiburg.

Die Übung hat einen guten Überblick über den momentanen Stand der Dekonmaßnahmen verschiedenster Einheiten gezeigt und natürlich auch Mängel, nicht nur im Ablauf, offengelegt. Hier gilt es nun eine detaillierte Auswertung der Übung anzufertigen.

Mein Dank gilt allen Teilnehmer und natürlich ganz besonders meinen Mitorganisatoren, die mir einige Male ein wenig Druck von meinen Schultern genommen haben!

Marc Vidmayer

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Verfasst von: mvidmayer | 10. Juli 2012

Karte der Dekon- und GW-Messstandorte in der Pfalz

Hier eine Karte der Standorte von Dekonfahrzeugen und GW-Mess in der Pfalz (und im benachbarten Ausland 🙂 ).

Karte

Stand: 07/12

Verfasst von: mvidmayer | 14. April 2012

Probenahmeworkshop AKNZ 2012

Verfasst von: mvidmayer | 13. Juli 2011

Bremen: Transporter mit radioaktivem Stoff aus Verkehr gezogen

BildBild: DPA Bild vergr��ern

Bremen – Einen Transporter mit radioaktivem Stoff haben am Dienstag Spezialkräfte der Polizei Bremen aus dem Verkehr gezogen. Die Fracht war nicht vorschriftsmäßig gelagert worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Wegen dieses und weiterer Verstöße wurde das Fahrzeug stillgelegt.

Das Fahrzeug sei zwar als Gefahrgut-Transporter mit orangefarbenen Warntafeln gekennzeichnet und der radioaktive Stoff in einer unfallsicheren Verpackung eingeschlossen gewesen. Der 50 Jahre alte Fahrer aus Celle habe jedoch die für den Transport erforderliche Genehmigung und die schriftlichen Weisungen nicht dabei gehabt. Beide werden im Falle eines Unfall benötigt. Ein weiteres Beförderungspapier sei fehlerhaft gewesen. Hier vermissten die Beamten der Gefahrgutüberwachung wichtige Angaben, hieß es in der Mitteilung.

Weitere Mängel: An dem Versandstück – dem sogenannten „Gammamaten“, in dem sich der radioaktive Stoff befindet – fehlten Gefahrenzettel, die mit dem Radioaktiv-Symbol auf die eigentliche Gefahr hinweisen sollen. Diese Hinweise sind im Falle eines Unfalls auch für Einsatzkräfte wichtig, die das Versandstück möglicherweise bergen müssten.

Das Versandstück selbst wurde in einem Metallschrank transportiert – war jedoch ungenügend gesichert und konnte sich deswegen frei hin und her bewegen. Des Weiteren war die Fahrzeugkennzeichnung nicht korrekt angebracht. Der Fahrer hatte zudem Lenk- und Ruhezeiten nicht eingehalten.

Die Beamten begleiteten den Transporter bis zum Bremer Firmenstandort. Dort wurde das Fahrzeug stillgelegt. Den Fahrer sowie weitere Beteiligte erwarten nach Angaben der Polizei hohe Geldbußen – möglich sind bis zu vierstellige Summen.
Der radioaktive Stoff wird für Messungen und Röntgenaufnahmen in der Industrie verwendet – etwa zur Prüfung von Schweißnähten.

 

Quelle

Hintergrundinformationen zu ausgewählten Themen zum nuklearen Störfall in Japan
Nr. 031
(31.03.2011, 16:16 Uhr)
Plutoniumkontamination beim japanischen
Kernkraftwerk Fukushima I
(KIT, FZJ, HZDR)
Die beim Kernkraftwerk Fukushima I im Boden gefundene Konzentration von Pu239/240 (Pressemitteilung TEPCO vom 28.3.2011) liegt in der Größenordnung der Mengen, die über Fall-out aus den Kernwaffenversu-chen in den 1950er und 1960er Jahren weltweit beobachtet wurden. Aus dem Isotopenverhältnis Pu-238 zu Pu-239/240 kann aber klar gesehen werden, dass es sich nicht um Plutonium aus dem Fall-out handelt (hier müsste anteilig deutlich mehr Pu-239 gefunden werden), sondern dass es aus bestrahlten Kernbrennstäben stammt. Ein Austrag aus dem Reaktor könnte bei einer Druckentlastung des Reaktorkerns, die teilweise von Wasserstoffexplosionen begleitet waren, erfolgt sein. Wahrscheinlicher ist aber, dass es aus den zeitweise brennenden Brennstäben in den Abklingbecken stammt. Voraussetzung ist in beiden Fällen, dass die Hülle der Brennelemente beschädigt ist. Unwahrscheinlich ist, dass ein Austrag über den Wasserpfad erfolgte. In die-sem Fall müssten hier neben Plutonium deutlich größere Konzentrationen von Jod und Cäsium in den unter-suchten Proben gefunden werden. Über den Luftpfad werden zwar auch Jod und Cäsium ausgetragen, sie werden jedoch deutlich weiter transportiert und werden nicht so schnell niedergeschlagen wie Plutonium.
Zur Radionuklidfreisetzung aus den Brennstäben:
Die Freisetzung von Radionukliden aus defekten/zerstörten Brennstäben, bei denen die Zircalloy-Hülle nicht mehr oder nicht mehr vollständig vorhanden ist, kann prinzipiell auf mehrere Arten erfolgen:
a) Freisetzung über den Luftpfad
Kleinste Brennstoffpartikel können sich aus dem Verband des keramischen Materials lösen und bei Verbren-nungs- oder Verpuffungsreaktionen mit Rauch oder Dampf mitgerissen werden. Solche Partikel sedimentieren rasch wieder und werden in der Nähe der Quelle wieder niedergeschlagen. Ein solcher Vorgang ist vermutlich für die gemessenen Plutoniumspuren in Fukushima verantwortlich.
a) Instantane Freisetzung bei Kontakt mit Wasser:
Dies betrifft vor allem die leicht mobilisierbaren Radionuklide, wie die Spaltgase und Jod und Cäsium, die sich teilweise in Spalten und Hohlräumen der Brennstäbe ansammeln. Bei einem Defekt der Hüllen können sie freigesetzt werden. Dies wird für leichter flüchtige Radionuklide, wie z.B. Jod und Cäsium bei hohen Tempera-turen noch begünstigt. Die instantane Freisetzung hängt auch vom Abbrand ab, so wird sie in wässrigen Lö-sungen für Jod und Cäsium bei einem Abbrand von 41 GWd/t HM zu etwa 1% des Inventars geschätzt, bei 75 GWd/THM wären es bereits 8% [1]. Plutonium wird auf diese Art praktisch nicht freigesetzt.
b) Matrixauflösung/-korrosion/-auslaugung im Kontakt mit Wasser:
Die Auflösung der Brennstoffmatrix erfolgt im Wesentlichen durch die Oxidation des vierwertigen Urans im Urandioxid (Hauptbestandteil des Brennstoffs) zum sechswertigen, das besser löslich ist. Mit der Auflösung der Brennstoffmatrix erfolgt dann auch eine Freisetzung an anderen Radionukliden einschließlich des Plutoni-ums.
Generell ist Plutonium in Wässern (Oberflächen- und Grundwässern) recht wenig mobil. Insbesondere in sau-erstoffarmen Grundwässern wird es stark an Oberflächen sorbiert und besitzt eine sehr niedrige Löslichkeit. Allerdings kann es an natürliche Nanopartikel (Kolloide) binden und so mit dem Wasser verteilt werden.

Ausgabe Nr. 031 31.03.2011 (16:16Uhr) Seite 2/2
Karlsruher Institut für Technologie | Kaiserstraße 12 | 76131 Karlsruhe | http://www.kit.edu
Japan-Hintergrundinfo_Nr031_Pu_00_AH.docx
Allgemeines zur Toxizität des Plutoniums
Radioaktive Stoffe wie Plutonium besitzen eine chemisch/biologisch Toxizität und sind darüber hinaus auf-grund der von ihnen ausgehenden Strahlung giftig (Radiotoxizität). Plutonium weist bei Aufnahme in den Ma-gen-Darm Trakt eine chemische Toxizität auf, die geringer ist als diejenige von Arsen oder von Zyaniden bzw. vergleichbar ist mit der Toxizität von Koffein [2]. Der weitaus größte Teil des Plutoniums wird hier wieder aus-geschieden. Schwere Schäden entstehen bei Aufnahme von Mengen im Grammbereich (Mallinckrodt Baker Material Safety Data Sheet: Letale Dosis bei Ratten 192 mg/kg). Demgegenüber wirkt Plutonium radiotoxisch durch die direkte Einwirkung der Alpha-Strahlung auf Körperzellen. Dies gilt insbesondere bei Inhalation pluto-niumhaltiger Partikel in die Lunge oder bei Aufnahme in die Blutbahn als Folge von Verletzungen. Während bei chemisch-toxischen Stoffen die Dosisangaben in Masseneinheiten (mg/kg) angegeben wird, verwendet man bei radiotoxischen Stoffen die Dosis in Einheiten der vom Gewebe absorbierten Strahlung in Gy oder Sv. So führt die akkumulierte Strahlendosis von 0.05 Gy bei Hunden zum Entstehen von Knochenkrebs (Osteosar-kom) [3] pp 163. Diese Strahlendosis wird von ca. 1 μg 239Pu/kg Körpergewicht verursacht.
[1] C. Ferry, et al., „Radionuclides release from the spent fuel under disposal conditions: Re-Evaluation of the Instant Release Fraction,“ in Scientific Basis for Nuclear Waste Management XXXI, Sheffield, UK, 2007.
[2] B. L. Cohen, „The myth of plutonium toxicity,“ in Nuclear energy: a sensible alternative, K. O. Ott and B. I. Spinrad, Eds., ed: Plenum Press 1985, pp. 355-365.
[3] W. Koelzer, „Plutonium,“ Forschungszentrum, Karlsruhe KfK 4516, 1989.

 

Quelle

Verfasst von: mvidmayer | 23. März 2011

AK Treffen am 22.3.11 in Wörth

Das erste Treffen im Jahre 2011 führte uns in die Feuerwache Wörth, wo der KFI des Landkreises Germersheim Berthold Siemon die anwesenden Mitglieder des Arbeitskreises Gefahrstoffzüge der Pfalz recht herzlich begrüßte. Drei spannende Themen und eine Kurzinformation zum kerntechnischen Unfall in Japan standen auf dem Programm.

Den ersten Vortrag über die Ethylen/Propylen Pipeline von Karlsruhe nach Ludwigshafen hielt DI Stefan Wünschel von der Werkfeuerwehr BASF.

Kollege Bumb von der Feuerwehr Landau berichtete von den Vorbereitungen der Notfallstationübung am 9.4.11 und über die Änderungen der neuen Rahmenempfehlungen.

 

Als dritten Punkt stellte Kamerad Thomas Conrad von der Feuerwehr Zweibrücken die geplante AK Übung am 21.5.11 vor.

Zum Schluss gab Marc Vidmayer noch einen Einblick zur aktuellen Lage in Japan.

Nächstes Treffen ist am 13.9.11 in Pirmasens.

 

 

 

 

 

 

 

Verfasst von: mvidmayer | 18. Februar 2011

Tankzugunfall BAB 61

Ludwigshafen – Verkehrsunfall mit Gefahrgut-Lkw

Polizeimeldungen | 18.02.2011 – 07:53:07

Ludwigshafen / Mutterstadt / Metropolregion Rheinneckar –

Am 18.02.2011, gegen 02:40 Uhr kam ein serbischer Tanklastzug auf der A 61 Richtung Koblenz, zwischen den Autobahnkreuzen Mutterstadt und Ludwigshafen vermutlich infolge eines Fahrfehler nach rechts von der Fahrbahn ab. Im angrenzenden Ackergelände stürzte der mit 23 t Essigsäure beladene Tankauflieger auf die rechte Seite. Hierbei riss auch der Dieseltank der Sattelzugmaschine ab.
Am Tankauflieger wurden zwei Kammern leicht beschädigt. Durch diese „Tropfleckage“ traten nur wenige Liter der ätzenden Säure aus. An dem abgerissenen Dieseltank lief allerdings eine größere Menge Treibstoff aus. Von einer Umweltgefährdung durch die Säure ist nicht auszugehen. Der 34jährige Fahrer aus Serbien blieb unverletzt. Der Gesamtschaden beträgt schätzungsweise 70 000,- €.

Zur Bergung des Sattelzuges musste der rechte Fahrstreifen gesperrt werden. Die Bergungsarbeiten sind derzeit in vollem Gange und werden vermutlich noch mehrere Stunden bis in den Mittag andauern. Zu größeren Verkehrsbehinderungen kam es bisher nicht.

Im Einsatz waren die Autobahnpolizei Ruchheim sowie die Feuerwehren aus Dannstadt-Schauernheim, Mutterstadt und ein Gefahrstoffzug.

Quelle

 

 

 

 

Verfasst von: mvidmayer | 8. Februar 2011

Strahlende Glimmstängel

Der Darmstädter Abiturient Paul Saary weist radioaktives Thorium 232 in Tabak nach und gewinnt damit den vom deutsch-schweizerischen Fachverband für Strahlenschutz ausgelobten Schülerwettbewerb

Immer wieder stieß Paul Saary (19) in Medien auf die Behauptung, in Tabak sei das radioaktive Polonium 210 enthalten. Ein Stoff, der im Jahr 2006 gar als Mordwerkzeug Schlagzeilen machte: Der ehemalige KGB-Agent Alexander Litwinenko wurde damit umgebracht. Und dieser tödlich wirkende Stoff soll in Tabak enthalten sein?

Der Schüler des Ludwig-Georgs-Gymnasiums (LGG), der in den nächsten Monaten sein Abitur (Leistungskurs: Chemie und Mathematik) machen wird, wollte der Sache auf den Grund gehen. Als Teilnehmer des Chemiepraktikums der Technischen Universität Darmstadt im vergangenen Sommer lernte er Klaus Wannowius, Professor für Chemie und Fachbereichsbeauftragter für Schulkontakte, kennen. Der schlug vor, der Frage nach der Radioaktivität im Tabak beim alljährlich vom deutsch-schweizerischen Fachverband für Strahlenschutz ausgelobten Schülerwettbewerb nachzugehen.

Erster Preis bei Wettbewerb

Gesagt, getan. Nach vielen im Versuchslabor auf der Lichtwiese verbrachten Stunden und detaillierten Messungen mit dem Spektrometer sind zwei gute Nachrichten zu verkünden. Erstens: Nachwuchsforscher Paul Saary hat mit seiner Arbeit beim Wettbewerb den ersten Platz belegt. Zweitens: Polonium 210 ist in Tabak nicht nachweisbar.

Doch für Jubel bei den Rauchern gibt es dennoch keinen Grund – denn Saary hat eine ganze Reihe anderer radioaktiver Stoffe gefunden, darunter Kalium 40 und Thorium 232.

Denn während Kalium 40 in so gut wie allen Nahrungsmitteln natürlich vorhanden und nicht so gefährlich ist, sieht das beim Thorium 232 schon anders aus – vor allem dessen ebenso zahlreiche wie schädliche Verfallsprodukte sind im Tabak enthalten.

Welche Marke man raucht, spielt dabei keine Rolle. Auch Selbstdreher sind vor den radioaktiven Stoffen nicht geschützt. Thorium 232 komme vor allem in sandigen Böden vor, die sich gut für den Tabakanbau eignen. Die Pflanze nimmt dann das Thorium über ihre Wurzeln auf, erklärt Saary. Die Folge: Tabak und Asche strahlen munter vor sich hin.

„Untersucht hab ich auch Sorten, die viele meiner Freunde rauchen“, erzählt der Nachwuchsforscher. Zum Nichtraucher bekehren konnte er mit seinen Ergebnissen bisher jedoch niemanden – auch wenn seine Untersuchungen auf großes Interesse bei seinen qualmenden Freunden stießen. Aber das wollte er auch nie: „Mich hat einfach das Thema interessiert. Dass ich dann auch noch im Rahmen eines Wettbewerbs daran arbeiten konnte, hat sich einfach so ergeben“, sagt Saary und lobt die gute Jugendarbeit der TU. Die Zusammenarbeit mit Professor Wannowius sei eine „tolle Erfahrung“ gewesen. (eda)

Aus der Frankfurter Rundschau

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei einer Freisetzung von Radioaktivität aus einem Kernkraftwerk kann es erforderlich werden, für die Bevölkerung und ggf. für betroffene Einsatzkräfte zur Abschätzung eventueller Strahlenexposition und zur Durchführung von Hilfsmaßnahmen (z.B. Information, Betreuung, Dekontamination etc.) Notfallstationen einzurichten. Das Land Rheinland-Pfalz hat hierzu die Rahmenempfehlung zu Einrichtung und Betrieb von Notfallstationen herausgegeben (Stand 2009).

Hier kann man das pdf herunterladen.

 

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